Vom 26. Januar bis 26. Februar 2012 zeigt Kata Legrady ihre Ausstellung „Bombs & Candies. dulce et decorum“ in Bazon Brocks kürzlich eröffneten „Denkerei/Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen“ in Berlin. Die mit Süßwaren verzierten Handgranaten, Pistolen und Sturmgewehre (natürlich die ikonographische AK-47) erinnern an Antonio Riellos „Ladies Weapons“ und begeben sich gleichfalls auf den Pfad zwischen Ästhetik und Zerstörung.
Für die 1974 in Barcs (Ungarn) geborene und in Hannover, Budapest und Paris arbeitende Künstlerin hat das Objekt an sich seine eigene zentrale Wertigkeit. Die Arbeiten ihrer 2008 begonnenen Serie „dulce et decorum“ wandeln zwischen Dekoration und Ornamentik, Verniedlichung und Ästhetisierung, Verherrlichung und Lächerlichkeit, tribal art und customisation.
Wird der Tod aufgrund solcher Waffen süßer? Gibt es ihn, jenen süßen, verdienstvollen Tod, auf den der Titel Bezug nimmt? „Dulce et decorum est pro patria mori“ (süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben), so Horaz. Als Replik auf „die alte Lüge“ sei auf Wilfred Owens 1917 verfasstes (aber erst 1920 posthum veröffentlichtes) Gedicht „Dulce et Decorum est“ verwiesen, das einen Gasangriff im Ersten Weltkrieg und den darauf folgenden, qualvollen Tod kraftvoll beschreibt.
Kata Legrady: Bombs & Candies – dulce et decorum
26. Januar bis 26. Februar 2012
Denkerei/Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen
Oranienplatz 2
10999 Berlin