Vom 3. November bis 22. Dezember 2012 präsentiert die Berliner Galerie Capitain Petzel die Ausstellung „Tatsächliche Vermutungen“ ihres seit Beginn diesen Jahres vertretenen Künstlers Peter Piller. Der 1968 geborene Piller schöpft für seine Arbeiten häufig aus seinem großen Bild- und Zeitungsarchiv, wobei die Ergebnisse einem neuen Ordnungssystem unterworfen werden.
Die Einzelausstellung besteht aus mehreren Teilen: In seiner Serie „Umschläge“ (2011-2012) kombiniert Piller die Vorderseiten des NVA-Magazins1 „Armeerundschau“ mit ihren Rückseiten, trotz der vorhandenen Bekleidung durchaus erotisch aufgeladenen Frauenbildnissen: Tod und Sexualität reichen sich die Hände. In der Wandinstallation „Noch immer Sturm“ (2012) kombiniert Piller Fotos von Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges, Leerstellen und Bilder von Meeresoberflächen aus einem geografischen Lehrbuch der 1920er Jahre. Die titelgebende Serie „Tatsächliche Vermutungen“ besteht aus 30 Filmstills einer deutschen TV-Kriminalserie der 1970er Jahre: so menschenleer wie die vorigen Schlachtfelder und Meeresszenen hinterfragen sie vermeintliche dokumentarische Qualitäten und konfrontieren den Betrachter mit dem Grauen im harmlos erscheinenden Vertrauten. Ergänzt werden diese Serien durch weitere Zeichnungen und Einzelarbeiten.
„Tatsächliche Vermutungen“
3. November bis 22. Dezember 2012
Di-Sa 1100-1800h
Vernissage: 3. November 2012, 1800-1930h
Capitain Petzel
Karl-Marx-Allee 45
1078 Berlin