Das Deutschlandradio sendete am 13. August 2010 um 1915h unter dem Titel „Freundliches Desinteresse“ (ein Zitat des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler zur Haltung der Bevölkerung zur Bundeswehr) sein 45minütiges Kulturgespräch zum Thema „Gedenkkultur der Bundeswehr“.
So heißt es in der Einleitung:
„Militärisches Heldengedenken und Opferkult sind unserer Zivilgesellschaft weitgehend fremd. Deshalb stoßen auch neue Ehrenmäler oder öffentliche Trauerfeiern für getötete Soldaten im Afghanistaneinsatz auf Zurückhaltung bis Desinteresse in der Öffentlichkeit.“
Interessant ist hierbei, dass die Begründung gleich mitgeliefert wird. Wäre man bösartig, könnte man sagen, das Gespräch müßte nicht stattfinden. Doch die differenzierte Diskussionsrunde ist durchaus hörenswert und kann hier als MP3 oder als Flash angehört werden.
Das Gespräch wurde moderiert von Jochen Rack; es diskutierten:
Detelf Bald, freischaffender Historiker und Publizist in München, zudem Mitarbeiter des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Bald schrieb u.a. die Bücher „Die Bundeswehr: Eine kritische Geschichte 1955-2005“ (2005) und „Die Weiße Rose – Von der Front in den Widerstand“ (2004).
Herfried Münkler, Professor für Politologie an der Humboldt-Universität Berlin und Autor zahlreicher militärhistorischer und militärtheoretischer Publikationen wie „Die neuen Kriege“ (2002) oder „Der Wandel des Krieges: Von der Symmetrie zur Asymmetrie“ (2006).
Hellmut Königshaus, seit 2010 der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags. Er verwies auch auf das Canadian War Museum in Ottawa in dessen Sektion über die heutigen Einsätze die Gefallenen mit ihren Hinterbliebenen gezeigt werden: aus den Verlustzahlen werden somit nachvollziehbare Schicksale.