Am 31. Januar 2013 wird am Erich Maria Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück die Ausstellung „Die Verdammten“ mit Lithografien von Otto Herrmann (1899-1995) eröffnet. Der Zyklus entstand in den späten 1940er Jahren und somit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Künstler wurde hierbei von Theodor Plieviers Roman „Stalingrad“ (1943/1944) inspiriert. 70 Jahre nach dem Ende der Schlacht von Stalingrad wird ein Großteil dieser Arbeiten endlich wieder der Öffentlichkeit präsentiert.
„Die Verdammten“ wurde 1950 in der Stuttgarter Galerie Valentien zum ersten Mal ausgestellt und erzeugte zum Teil heftige Reaktionen, bis hin zu Protesten, da der Künstler angeblich die Wehrmacht beleidige. Heute sind diese eindringlichen Werke gegen den Krieg leider kaum noch bekannt, marginalisiert von einer verdrängungswilligen Öffentlichkeit. Umso erfreulicher ist es, dass in Osnabrück ca. 50 Arbeiten aus diesem beeindruckenden Zyklus zu sehen sind, der bis zu 60 Werke umfasst, sowie Dokumente zur Rezeptionsgeschichte der Lithografien und die Korrespondenz zwischen Herrmann und Plievier. Jene Fassung des Zyklus wurde 1950 vom Künstler an Franz Schoenberner, ehemaliger Herausgeber des Simplicissimus, an seinen Exilort New York gesandt.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Otto & Maria Herrmann Stiftung. Weitere Lithografien, Zeichnungen und Dokumente von Herrmann finden sich zur Zeit übrigens auch in der Sonderausstellung „Stalingrad“ im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden (14. Dezember 2012 bis 30. April 2013). Zur Eröffnung sprechen Karin Jabs-Kiesler (Bürgermeisterin der Stadt Osnabrück) und Natalie Kreisz (Otto & Maria Herrmann Stiftung).
Otto Herrmann: Die Verdammten
31. Januar bis 21. April 2013; Di-Fr 1000-1300h/1500-1700h; Sa/So 1100-1700h
Eröffnung: 31. Januar 2013, 1930h
Erich Maria Remarque-Friedenszentrum
Markt 6
49074 Osnabrück