„Sie lassen es nicht zu, dass ihre Behinderung sie vom Leben trennt“, so Adams über die Soldaten, die in Afghanistan oder im Irak Arme, Beine oder das Augenlicht verloren haben. Die Prothesen und Verwundungen werden nicht versteckt, sondern sind überaus präsent auf den Bildern. Adams geht es um den Willen der Soldaten, um ihren Trotz, ihren Stolz und ihren Humor. Das Leben geht weiter: sie haben es noch – gerade noch, ist man versucht zu denken.
Bedauerlicherweise hatte das NRW-Forum nicht den Mut, mit diesen Fotografien mehr an die Öffentlichkeit zu gehen: nur ein einziges von acht Pressefotos behandelt die Soldaten, und dieses eine zeigt den Gefreiten Karl Hinett, der mit seinem Körper, den Tattoos und seiner selbstbewußten Pose auch als Model durchgehen könnte – wären da nicht all die Narben und die verbrannten Arme, während der tätowierte Schriftzug unscarred (narbenlos) unter dem Bauchnabel auf die transplantierte Haut verweist.
Die Einsätze in Afghanistan und Irak hält Adams für falsch. „Aber wer bin ich schon?“ meint dazu der wie immer bescheiden auftretende Adams. Wie viele Soldaten wurden dort bereits verwundet und traumatisiert? Es ist wichtig, diese Menschen nicht zu vergessen, und Adams‘ Portraits erinnern uns daran.
Der Katalog zur Ausstellung wurde bei Steidl publiziert (304 Seiten, 68,- €).
Bryan Adams: Exposed
2. Februar bis 22. Mai 2013
Di-So 1100-2000h, Fr 1100-2400h
Eintritt: 7,80 € (ermäßigt 5,80 €, Freitag ab 1800h 3,80 €)
NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf