Die Heimkehr von Soldaten aus dem Krieg wurde immer wieder in Filmen thematisiert, sei es in Ted Kotcheffs „Rambo“ oder Kathryn Bigelows „The Hurt Locker“ (mit dem wunderbar dämlichen deutschen Verleihtitel „Tödliches Kommando“). Die unmittelbare Rückkehr in die Heimat und somit in eine völlig andere Realität ist dabei oft nur ein kleiner Teil. Andrew Kavanaghs Kurzfilm „Welcome Home Allen“ (Australien 2016, 11′) fokussiert darauf, wobei sein Ansatz so überrascht wie überzeugt.
Trotz Cyberraum und Hightech bleibt das zentrale Wesen des Krieges archaisch: Kämpfen, töten, sterben. „Welcome Home Allen“ lässt uns einige solche Kämpfer beobachten, wie sie über ein Schlachtfeld fliehen, beschossen werden, einen tödlich verwundeten Kameraden zurücklassen müssen, und letztendlich in ihre Heimat zurückkehren. Dort sind sie so fremd wie sie sich selbst ihrer Heimat entfremdet haben. Wer interessiert sich für ihre Rückkehr und damit auch für ihre Existenz?
Kavanagh setzt diese Entfremdung so simpel wie beeindruckend um, ebenso die Rückkehr zu den Liebsten, deren Hoffen und Bangen – auch wenn es eben keine Hoffnung mehr gibt. „Welcome Home Allen“ ist auf dem diesjährigen Down Under Berlin – Australian and New Zealand Film Festival in Berlin zu sehen, als Teil der auch in seinen anderen Beiträgen überzeugenden Kurzfilmrolle „Australian Short Film Today“ der Chris and Francesca Beale Foundation.
Welcome Home Allen
Australien 2016, 11′
Drehbuch und Regie: Andrew Kavanagh
Mehr Infos auf IMDB
8. Down Under Berlin – Australian and New Zealand Film Festival
19.-23. September 2018
Tickets 8 €, 5er-Ticket 35 €
Kino Moviemento
Kottbusser Damm 22
10967 Berlin