Wollten Sie schon immer mal etwas Außergewöhnliches? Mit einer Jacht läßt sich kaum mehr Eindruck schinden. Darf es vielleicht etwas Größeres sein? Großbritannien versteigert jedenfalls seit dem 28. November 2010 seinen 1980 in Dienst gestellten Flugzeugträger HMS Invincible. Nachdem das Schiff seinem Name Ehre machte und im nassen Felde unbesiegt blieb, wartet nun der Schneidbrenner, denn der Verkauf dient nur der Verschrottung.
Bessere Zeiten: Die HMS Invincible auf Fahrt
Das ehemalige Flaggschiff der britischen Royal Navy trägt seinen Namen bereits als sechstes Schiff jener Marine. Vor allem war es – als erstes der aus drei Schiffen bestehenden gleichnamigen Klasse – der erste Flugzeugträger für den Einsatz von Senkrechtstartern gedacht. Somit besitzt es keinerlei Startkatapulte und auch keine Fangnetzanlage zur Landung, wie auf den meisten anderen Trägern, sondern eine Art Sprungschanze.
Noch auf Erprobungsfahrt nahm sie 1982 mit ihren 18 Harrier Kampfflugzeugen ohne Verluste an eigenen Flugzeugen am Falklandkrieg gegen Argentinien teil. Zwischen 1993 und 1999 war die Invincible immer wieder in der Adria und nahm auch am Kosovokrieg teil.
Nachdem 2004 der Verkauf an die indische Marine scheiterte, wurde das Schiff am 3. August 2005 in Portsmouth außer Dienst gestellt. Diese Entscheidung wurde auch deshalb kritisiert, da die nachfolgende Queen-Elizabeth-Klasse noch auf sich warten lassen wird.
Von der Tonnage von zuletzt 22.000 t sind nicht nur nach dem Ausbau der Motoren noch 17.000 t verblieben, von denen insbesondere die 10.000 t Metall für die potenziellen Käufer interessant sein dürften: zu 95% handelt es sich um unlegierten Schiffsstahl.
Bis 10. Dezember 2010 können Kaufinteressierte das Schiff noch besichtigen; Gebote müssen bis zum 5. Januar 2011 um 1000h abgegeben werden.