Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin wurde vor 20 Jahren gegründet. Dieses Jubiläum wird von zahlreichen Veranstaltungen begleitet werden. Den Beginn machen die Thementage „1989 – Globale Geschichten“ vom 19. bis 22. Februar 2009.
Vor 20 Jahren wurde nicht nur das Haus der Kulturen der Welt gegründet. Vielmehr war es ein bedeutsames Jahr nicht nur in der Geschichte Deutschlands, wie das interessante Programm der Thementage „1989 – Globale Geschichten“ zeigt:
Die rumänische Revolution, das Massaker auf dem Tianan’men-Platz in Beijing, der Tod Chomeinis in Iran, der Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan, das Ende der Diktatoren und die Durchsetzung des Neoliberalismus in Lateinamerika, der Abzug der kubanischen Truppen aus Angola, die Unabhängigkeit Namibias und das Ende der Apartheid in Südafrika und nicht zuletzt natürlich der Fall der Berliner Mauer und damit der Beginn des Ende des Kalten Krieges. Der Mauerfall wird hierbei insbesondere aus der Perspektive der Migranten in Ost- und Westdeutschland gezeigt, eine bisher in der Wahrnehmung und Geschichtsschreibung deutlich unterrepräsentierte Sichtweise.
Das Programm der Thementage besteht aus Lesungen, Gesprächen, zahlreichen Filmen, Installationen und weiteren Events, so z.B.:
- 19.-22.02. täglich ab 1200h: „1989 in Bildern“, Fotoausstellung
- 19.02. 2000h: Gespräch zwischen dem nigerianischen Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka und dem britischen Historiker Timothy Garton Ash
- 19.02. 2200h: „Videogramm einer Revolution“, Dokumentarfilm von Harun Farocki und Andrei Ujica (Deutschland 1991, 107 min) als Chronologie der rumänischen Revolution
- 20.02. 1700h: „Kriegsende, Fatwa und Führertod“, Lesungen und Gespräch zum Iran mit den Schriftstellern Shahrnush Parsipur (Richmond/USA) und Natasha Amiri (Tehran) und dem Islamwissenschaftler Navid Kermani (Köln)
- 20.02. 1830h: „Bashu, der kleine Fremde“, Film von Bahram Beizai (Iran 1986/89, 120 min) über einen während des ersten Golfkriegs zum Waisen gewordenen Jungen
- 20.02. 2030h/25.02. 2000h: „Homework“ (Maschgh e schab), Film von Abbas Kiarostami (Iran 1989, 86 min) über ein Schultags im Iran während des Ersten Golfkriegs
- 20.02. 1900h: „Vom Tianan’men-Platz ins Exil“, Lesungen und Gespräch mit Wang Dan (Studentenführer 1989 und Dichter, London), der Dokumentarfilmerin Ai Xiaoming (Guangdong/China), dem Lyriker Yang Lian (London) und dem Sinologen und Autor Tilman Spengler
- 20.02. 2200h/28.02. 2200h: „The Gate of Heavenly Peace“, Dokumentarfilm von Richard Gordon und Carma Hinton (USA 1995, 190 min) über die Proteste am Tienan’men-Platz und ihre Niederschlagung
- 21.02. 1430h/28.02. 1800h: „Osama“, Film von Siddiq Barmak (Afghanistan/Irland/Japan 2003, 83 min) über ein 12jähriges Mädchen in Afghanistan, das als Junge verkleidet wird, um die Familie zu ernähren
- 21.02. 1800h: „Aufbrüche in Unabhängigkeit und Demokratie“, Gespräch zwischen Andreas Eckert (Afrikanische Geschichte, Humboldt-Universität Berlin), Mueni Wa Muiu (Winston Salem State University, USA), der Dokumentarfilmerin Jihan El-Tahri (Ägypten/Frankreich) und Manthia Diawara (African Studies, New York, USA)
- 21.02. 2000h: „A Season Outside“, Film von Amar Kanwar (Indien 1998, 30 min) über einen Checkpoint an der indisch-pakistanischen Grenze
- 21.02. 2030h: „Mörderische Aufbrüche, vergessene Kriege“, Gespräch über das Jahr 1989 in Zentralasien zwischen den Journalisten Faheem Dashty (Chefredakteur der Kabul Weekly), Ejaz Haider (Friday Times, Pakistan), dem Iranisten Prof. Bert Fragner (Akademie der Wissenschaften, Wien) und dem Islamwissenschaftler Navid Kermani (Köln)
- 21.02. 2100h/27.02. 2000h: „Cuba – An African Odyssey“, Dokumentarfilm von Jihan El-Tahri (Ägypten 2007, 180 min) über die Interventionen Kubas in Afrika
Zu beachten ist das teilweise parallele Veranstaltungsprogramm. Einige der Filme werden in der Folgewoche erneut gezeigt.
Zu allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei!
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin