Wir freuen uns, ab dem 18. März 2011 fotografische Arbeiten von Simon Menner in den Räumlichkeiten der Berliner Politikberatungsfirma republik movida GmbH präsentieren zu können. Die Ausstellung „Im Verborgenen“ zeigt Teile aus zwei Werkzyklen, „Camouflage“ und „Murder Weapons“. Zur von Martin Bayer kuratierten Ausstellung spricht Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages a.D., das Grußwort.
Im Zyklus „Camouflage“ fotografierte der Künstler ein Scharfschützen-Team der Bundeswehr in freier Natur. Die Soldaten sind perfekt getarnt und somit nicht zu erkennen; die Gewehrmündung ist jedoch auf den Fotografen – und somit den Betrachter – gerichtet. Auf den ersten Blick handelt es sich somit um schöne Landschaftsaufnahmen, doch durch die obigen Information erhalten die Bilder eine weitere Dimension: Bedrohung, Gewalt, Krieg sind latent vorhanden, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht sichtbar sind.
Der Zyklus „Murder Weapons“ besteht aus Fotografien, die Menner vom Berliner Polizeiarchiv1 zur Verfügung gestellt wurden: Beweisstücke, die als Mordwaffen eingesetzt wurden und den Tod brachten. Darunter sind klassische Waffen wie Pistolen, Messer oder Schlagringe, aber auch selbst gebastelte, bisweilen bizarr anmutende Mordinstrumente wie Nagelkeulen oder Gegenstände, die eigentlich anderen Zwecken dienen sollten, z.B. Statuen. Auch hier ist der Kontext für den Betrachter wichtig, der somit erfährt, dass mit den dargestellten Objekten eine Geschichte verbunden ist, die aber letztlich im Verborgenen bleibt.
Der 1978 in Emmendingen geborene Simon Menner schloss 2007 sein Studium an der Universität der Künste Berlin als Meisterschüler von Prof. Stan Douglas ab. Der Künstler gewann den IBB-Photopreis 2009. Uns fiel er nicht zuletzt durch die Ausstellung „Bilder aus den geheimen Archiven der Staatssicherheit“ auf (siehe Wartist vom 17.1.2011).
Menner interessiert sich für die Wirkung von Sujets oder Objekten auf den Betrachter: wie verändert sich der Eindruck, wenn eine weitere Ebene oder eine dahinterliegende Geschichte bekannt werden? Aus der friedlichen Landschaft kann in Sekundenbruchteilen ein Kriegsszenario werden, während die harmlose Statue gleichsam todbringend eingesetzt kann. In beiden Ausstellungsteilen muss der Betrachter dem Künstler ein Stück weit folgen, ihm glauben, dass er die Wahrheit sagt: dass irgendwo im Bild die Scharfschützen liegen und die Mordwaffen tatsächlich als solche eingesetzt wurden.
Diese Ausstellung ist nach “Textilkunst aus Konfliktstoff” mit Werken von Jan Bejšovec und „Erinnerungen“ mit Fotografien von Jürgen Graetz bereits die dritte Zusammenarbeit der republik movida GmbH mit Wartist. Die unweit von Bundestag und Kanzleramt ansässige Politikberatungsfirma, geleitet von Lars Rohwer und Jan Strecker, leistet auch hiermit ihren Anteil zur engen Verbindung zwischen Politik, Medien, Wirtschaft und Kultur.
Zur Vernissage wird Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Bundestages a.D., ein Grußwort sprechen. Der Künstler wird anwesend sein.
Wartist präsentiert:
Simon Menner: Im Verborgenen
republik movida GmbH
Luisenstr. 41
Im Hof, Aufgang C, 2. Etage
10117 Berlin
Tel. 030-526 825 410
Email info@republik.movida.de
Vernissage:
18.03.2011, 1800h
Bitte um Anmeldung; die Teilnahme ist begrenzt!
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