Christo verhüllte einen der aus dem Zweiten Weltkrieg verbliebenen Flaktürme in der Hauptstadt Österreichs – zumindest auf einer Briefmarke, die am 15.4.2009 zu einem Nominalwert von 0,55€ in einer Auflage von 300.000 Stück veröffentlicht wurde.
Christo und Jeanne-Claude stellten auf einer Pressekonferenz den honorarfrei erstellten Entwurf des verhüllten Hochbunkers vor. Hiermit möchte das Künstlerpaar das Museumsprojekt „Contemporary Art Tower“ (CAT) des „Österreichischen Museums für angewandte Kunst“ (MAK) unterstützen. Der massive Gefechtsturm im Arenbergpark ist weitgehend ungenutzt, bietet aber große Flächen, die in einem Museum für Gegenwartskunst genutzt werden sollen.
Christo meinte, dass er schon in den 1970er Jahren einen der sechs erhaltenen Flaktürme Wiens verhüllen wollte, hierfür jedoch nicht die Genehmigung erhielt. Eine tatsächliche Verhüllung sei jedoch nicht mehr geplant. „Aus einem Ort des Krieges soll ein Ort der Kunst werden“, so MAK-Direktor Peter Noever.1
Der aus zwei Marken zu jeweils 0,55€ bestehende Block zeigt neben Christos Zeichnung auch den CAT-Entwurf mitsamt seinem geradezu zarten „Medien- und Versorgungsturm“, auf dessen Spitze die Konzeptkünstlerin Jenny Holzer einen „Suchscheinwerfer“ installieren möchte: mittels einer Laserprojektion soll das Publikum auf Veranstaltungen im CAT aufmerksam gemacht werden. Der Land-Art-Künstler James Turrell will auf einer der vier Plattformen des Turms einen „Skyspace“ bauen, „in dem die Besucher den Raum zwischen Himmel und Erde als materialisiertes Farbfeld wahrnehmen und die sonst nicht fassbare Entfernung als überwunden empfinden können“2. Weitere Installationen sind geplant.
Der Block zu 1,10€ zzgl. Versandkosten läßt sich auch aus dem Ausland bei der österreichischen Post online bestellen.
- „Wir haben nichts gegen Geld“, Art, 16.04.2009, http://www.art-magazin.de/szene/17522/christo_und_jeanne_claude_briefmarke ↩
- Peter Noever, MAK, http://www.mak.at/aussenstellen/f_aussenstellen.htm ↩
Hallo gemeinsam,
muß er sich überall verewigen, finde ich übertrieben.
Schöne Grüße aus Fürth
Brigitte Müller